českyDeutschEnglish
Infocentrum: +420 415 621 102  Infocentrum: +420 415 621 102

Die Geschichte

Die königliche Stadt Louny wurde von den Przemisliden Mitte des 13. Jh.auf zwei bedeutenden Verkehrlinien gegründet – nämlich dem Fluss Eger und dem Handelsweg aus Praha in Richtung Nürnberg und Leipzig. Jedoch bereits in 11. – 12. Jh. gab es hier die Siedlung Luna – sie befand sich erwa an der Stelle der heutigen aus dem 15. Jh. stammenden Kirche des HI. Peter. Aus diesem Jahrhundert blieben bis zu der heutigen Zeit die bedeutendsten Baudenkmäler der Stadt erhalten – die Stadtschanzen mit ihren Bastionen und dem Žatec-Tor, das Kirchlein Mutter Gottes und das Haus der Herren Sokol von Mory.

Das Haus der Herren Sokol von Mory, deren Stammwapeen an dem wunderschönen spätgotischen Erker angebracht ist, wurde zwischen 1470 – 1780 erbaut (die Herren Sokol von Mory gewannen das Haus im Jahre 1466 in ihr Besitz). Aus dieser Zeit stammt auch der Saal im Erdgeschoos mit dem massiven Rippengewölbe. In der ersten Hälfte des 16. Jh. besaß die Gemeinde das Haus. Im Jahre 1890 wurde es von Josef Mocker wiederhergerichtet. Das Haus beherbergt die Stammexposition des Kreismuseums, die auf die Geschichte der hussitischen Bewegung im Nordwestböhmen gerichtet ist. In dem gorischen Saal und weiteren Räumlichkeiten werden dann verschiedene thematische Ausstellungen veranstaltet. Das Regionalmuseum ist Fortsetzer des im Jahre 1889 gegründeten Stadtmuseums. Vom Anfang an wurde hier die archäologische Sammlung errichtet, die ununterbrochen bis heute ergänzt wird. Das Museum schafft heute vorwiegend die Exponate an, die die materialle Kutur und das Alltagsleben im Laufe der letzten hundert Jahre präsentieren können. Das gegenüberliegende Haus Ko.-Nr. 28 mit dem spätgotischen Portal, der Fassade im Rokoko-Still und mittelalterlichen Kellerräumen im Untergeschoss heißt Zum Einhorn und dient als Betriebsgebäude des Museums.

Der Brand im März 1517 vernichtete die Stadt wesentlich, auch die Stadtkirche brannte nieder. Die Lounyer Bürger ließen dann nach dem Entwurf des königlichen Bauherrn Benedikt Rejt eine neue erbauen – im Jahre 1538 war dann der spätgotische Nikolausdom fertig gebaut.

Archiv - DaliborkaDie Renaissance-Bauepoche hinterließ das prachtvolle Daliborka-Haus mit seiner aus dem Anfang des 17. Jh. stammenden Stirnwand hinter sich. Das Barockspital und die sich oben auf der Pestsäule befindende Statue der Jungfrau Maria erinnern wieder an das Ende des 17. Jh. An der Stelle des ursprünglichen Rathauses aus dem J. 1398 wurde am Anfang des 19. Jh. ein neues Empire-Gebäude erbaut, das heute als Stadtbibliothek dient.

In die gleichen Zeiten stammt die heutige Gestalt der Inundationsbrücke, deren 40 Brückonbögen die Straßenverbindung in Richtung Louny - Leipzig während der regulären Überschwemmungen sicherte. Die Brücke mit ihren 40 Bögen stellt ein beudentendes technisches Baudenkmal dar. Sie wurde während der Napoleonkriege zwischen 1811-1815 als Bestandteil der Straße nach Leipzig erbaut, wobei die Baukosten der Staat trug. Das Gebiet zwischen Louny und Dobroměřice leidet von jeher an Überschwemmungen und es war immer aktuell, die Straße befahrbar in Stand zu halten -  bereits im 16. Jh., in den Jahren 1585-1587, ließen die Lounyer Bürger auf dem Gebiet zwischen dem Fluss und der Vorstadt „Benátky“ eine Brücke mit sechs Bögen erbauen.

Aus dem Ende des 19. Jh. stammen u.a. die Jüdische Synagoge, die Jirásek-Mühlen oder das heutige im Neorenaissancestil erbaute Rathaus, das wiederum das alte Haus Zu drei Linden ersetzte.

Jiráskův mlýn Louny

Das heutige Rathaus befindet sich im Gebäude KoNr. 35 am Platz „Mírové náměstí“. Bereits im 16. Jh. stand an diesem Ort eines der prächtigsten Häuser der Stadt „Zu drei Linden“. Im 19. Jh. diente es als  Einkehrgasthaus. Im September 1813 sollte hier der Fürst Clemens Metternich mit seiner langjährigen Freundin Fürstin Vilemína Zaháňská eine Nacht verbringen. Einen Monat früher wurde hier sogar der Kaiser František I. untergabracht. Im Jahre 1869 wurde das Haus von der Gemeinde gekauft und es diente bis 1885 als Rathaus. In diesem Jahr wurde es – auf Befehl des Kreisamtes wegen angeblichen schlechten Bauzustandes und trotz Proteste der Öffentlichkeit – niedergerissen. Auf dem Grundstück wurde dann nach dem Entwurf des Prager Architekten Saturnin Heller ('-1884) ein neues  Rathaus im Neorenaissancestil erbaut. Im Jahre 1994 wurde die Stirnseite des Gebäudes grundsätzlich wiederhergestellt.


Anfänge der gotischen Architektur in Louny

Im Laufe des 14. Jh. wurde Louny dank Handel zu einer der bedeutendsten Städten Böhmens. Während der hussitischen Kriege bildete die Stadt zusammen mit der benachbarten Stadt Žatec einen starken Kampfverband und eroberte eine Menge von ursprünglich den Klostern gehörenden Dörfern in der Umgebung. Nach dem verheerenden Brand im Jahre 1517, als sowohl das Stadtzentrum als auch beide Vorstädte in Schutt und Asche versanken, wurde die Stadt im Stil späterer Gotik rasch wiederhergestellt, so dass das 16. Jahrhundert zweifellos  als die goldene Zeit der Stadt zu bezeichnen ist.

Der Stolz der Stadt, der in den Jahren 1518-1538 nach dem Entwurf des Bauherrn Benedikt Ried erbaute Dom des Hl. Nikolaus, zählt zu den Gipfelwerken der Gotik in Tschechien und steht berechtigterweise auf der Liste der Nationalkulturdenkmäler. Die Plünderung der Wallenstein-Heere am Anfang des Dreißigjährigen Krieges deutete weiteres Schicksal der Stadt an. Sie verlor in dem Kriegswirbel bis 1648 die Hälfte ihrer Bevölkerung, wovon sie sich jahrhundertelang erholte. Erst mit dem Antritt von Dampf und Elektrostrom kam es wieder zu einem Aufschwung, vor allem dank den Eisenbahnwerkstätten und der Leichtindustrie.

Das gotische Herz von Louny

Die königliche Stadt Louny wurde in der Epoche der letzten Przemisliden gegründet. Der Gedanke dessen unbekanten Lokators ist in dem Grundriss der Stadt noch heute deutlich zu lesen. Ein einfaches verschanztes  Oval mit zwei Stadttoren, ein Marktplatz inmitten der schmalen Straßen und Gassen und ein monumentaler Tempel bilden das übliche Bild von meisten gotischen Städten. Die Stadtschanzen, ein bedeutendes Symbol der Macht und des Selbstbewustseines der Stadt, unterlagen schrittweise dem Zahn der Zeit und bloß das Žatec-Tor mit den Bastionen und der Befestigung am nördlichen Stadtrand erinnern daran, dass es hier im Mitelalter eine uneinnehmbare Festung gab. Der wahre Stolz der Stadt, der spätgotische Dom des Hl. Mikuláš, blickt dagegen jahrhundertelang  auf die sich umwandelnde Stadt herab. Nicht einmal dieser konnte den verheerenden Katastrophen entgehen, jedoch nach dem Brand im Jahre 1517 stand er buchstäblich von der Asche auf und gewann dank dem berühmten Bauherrn Benedikt Ried seine unverwechselbare Gestalt. Sein typisches im Kontrast zu den abgerundeten Hügeln des Böhmischen Mitelgebirges stehendes Zeltdach und die mächtige Bastion beherrschen auch heute das hiesige Eger-Tal und bilden eine einzigartige Szenerie, einen wahren Charakter der Stadt.kostel sv. Mikuláše 

Der Nikolausdom

Der Nikolausdom als eines der Gipfelwerke der späteren Gotik in Böhmen stellt das Wahrzeichen und den Stolz der Stadt dar. Die erste, dem HI. Kreuz eingeweihte Pfarrkirche in Louny wird bereits im J. 1332 schriftlich erwähnt. Deren Umbau während der 80-er Jahre des 14. Jh. wurde mit dem neuen Patrozinium begleitet. Aus der ursprünglichen Kirche blieb bloß der 60 Meter hoch Kirchenturm erhalten. Im dessen zweiten Stock wurden in den bis heute erhaltenen Eichentruhen die wertvollsten Privilegien der Stadt bewahrt. Auf gleicher Höhe mit dem Wandelgang, über der Bank mit fünf Kirchenglocken, befand sich die Wohnung des Turmwächters, der einst die Stadtbürger vor dem Feuer zu warnen oder das Eintreffen von bedeutenden Gästen zu melden hatte.

Als jedoch die Kirche und die ganze Innenstadt im Jahre 1517 niederbrannte, wurde bereits twei Jahre danach der königliche Bauherr Benedikt Rejt aufgefordert, eine neue Kirche zu bauen. Im Jahre 1538 war dann der neue dreischiffige Dom mir prächtigem Rippengewölbe und dem die Hügel des unweit gelegenen Böhmischen Mittelgebirges evozierenden Zeltdach fertig gebaut.

Es ist ein entzückendes Erlebnis, das einen nicht gleichgültig lassen kann, durch das vornehme Innere in seiner erhaben Stille spazieren, das monumentale Schnittaltar aus der Werkstatt von Jeroným Kohl a František Preiss bewundern, sich in die Kirchenbank setzen und sich mit der nüchternen Gotik der mit Fischblasen, Trifolien und Lilien geschmückten Kanzel aus dem Jahre 1540 bezaubern lassen zu können.

Am Geländer inmitten des Chores ist das Stadtwappen von Louny, wo der Mond und die Sterne den Zeitlauf symbolisieren. Zu sehen sind auch andere christlich-biblische Motive, wie z.B. der Gottessohn und die Mutter Gottes. Die in einem pseudogotischen Schrank untergebrachte romantische Orgel, das Werk des Prager Orgelbauers Emanuel Štěpán Petr, stammt aus dem J. 1887, als die Kirche von   den bedeutenden Architekten Josef Mocker und Kamil Hilbert grundsätzlich wiederhergestellt wurde.

Der Komplex von vierzehn Kreuzwegstationen von dem Bildhauer František Charvát aus Kutná Hora aus dem J. 1939 stellt ein Meisterwerk dar, dessen tiefe Reliefs die Gemälde des Vertreters der sog. Nazareth-Kunstschule  Martin von  Feuerstein nachahmen. Aus dieser Zeit stammt ebenso die große Madonna-Statue aus der Werkstatt des Schnitzers J. Hubáček aus Pelhřimov.

Die etwa 180 Stufen führen hoch zu dem Turmwandelgang, woher das wunderschöne Panorama des Böhmischen Mittelgebirges und die ganze königliche Stadt zu überschauen sind. Das historische Stadtzentrum liegt auf der Hand und lockt zu einem Bummel durch die schmalen Gassen.Žatecká brána 

Das Žatec-Tor

Einem der drei in der Stirnseite des Tores auf Latein ausgeschmeißelten Denksprüche ist zu entnehmen, dass das Tor im Jahre 1500 erbaut wurde. Es war kein Tor im wahren Sinne des Wortes, denn das wirkliche befand sich ein Stück weiter in Ostrichtung in der Žatecká-Straße und das Datum dessen Abrisses ist nicht bekannt. Das heutige Žatec-Tor stellte dessen Vortor und hatte damals keine Zinne, nur – bis 1841 – eine einfache Hurdengalerie. Das zweite Stadttor Namens Pražská stand an der Ausmündung der Pražská-Straße gegenüber der heutigen Grundschule. Dieses wurde 1861 niedergerissen. Das Žatec-Tor bildet das Bestandteil der Stadtbefestigung dar, die parallel zu dem Ausbau der Stadt seit der Hälfte des 15. Jh. wuchs. Die gotische Stadtbefestigung blieb nicht vollständig erhalten, sie ist bloß in den Hintertrakten der Häuser in der Česká-Straße und dem Zwingergraben in der Straße Na Valích zu bemerken. Stellenweise sind die Grundrisse der prismatischen Bastionen in dem Mauerwerk zu sehen. Die Schanzen sind in der südlichen und westlichen Seite der Stadt schön zu sehen, wirklich erlebnisstark ist jedoch der Spaziergang an ihnen vorbei im Norden det Stadt über dem Fluss. In der Žižkova-Straße gibt es zwei Geschützbastionen. Ein prismenförmiger Turm und ein paar halbkreisförmige Bastionen springen aus der Schanzenmauerung vor. An der Mauerung ist ebenso ein Renaissance-Stadtwappen angebracht.

Oblastní muzeum v Lounech

Das Regionalmuseum

Das Hause nennt man auch das Haus der Herren Sokol von Mory, deren Stammwapeen an dem wunderschönen spätgotischen Erker angebracht ist. Der Erker selbst wurde zwischen 1470 – 1780 erbaut. Die Herren Sokol von Mory gewannen das Haus im Jahre 1466 in ihr Besitz. Aus dieser Zeit stammt auch der Saal im Erdgeschoos mit dem massiven Rippengewölbe. In der ersten Hälfte des 16. Jh. besaß die Gemeinde das Haus. Im Jahre 1890 wurde es von Josef Mocker wiederhergerichtet. Das Haus beherbergt die Stammexposition des Kreismuseums, die auf die Geschichte der hussitischen Bewegung im Nordwestböhmen gerichtet ist. In dem gorischen Saal und weiteren Räumlichkeiten werden dann verschiedene thematische Ausstellungen veranstaltet. Das Regionalmuseum ist Fortsetzer des im Jahre 1889 gegründeten Stadtmuseums. Vom Anfang an wurde hier die archäologische Sammlung errichtet, die ununterbrochen bis heute ergänzt wird. Das Museum schafft heute vorwiegend die Exponate an, die die materialle Kutur und das Alltagsleben im Laufe der letzten hundert Jahre präsentieren können. Das gegenüberliegende Haus Ko.-Nr. 28 mit dem spätgotischen Portal, der Fassade im Rokoko-Still und mittelalterlichen Kellerräumen im Untergeschoss heißt Zum Einhorn und dient als Betriebsgebäude des Museums.


Niederegertal - Logo

Google Translate